Sie möchten sich auf Ihrem Haus in der Region Göttingen eine Photovoltaikanlage installieren lassen und damit Ihren eigenen Strom erzeugen? In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie schnell und unkompliziert die Eignung Ihres Daches überprüfen können. Außerdem zeigen wir Ihnen, wer Sie neutral und kostengünstig beraten kann und wie Sie einen geeigneten Betrieb für die Umsetzung finden.
10 Minuten Lesedauer
In drei Schritten zur eigenen Solaranlage:
- Rufen Sie das Solardachkataster Südniedersachsen auf.
- Geben Sie Ihre Adresse ein.
- Sehen Sie, wie gut Ihr Dach für Photovoltaik und Solarthermie geeignet ist.
- Melden Sie sich für unseren unabhängigen Solar-Check an.
- Ein:e Energieberater:in der Verbraucherzentrale prüft in einer Online- oder Telefonberatung Ihre Möglichkeiten.
- Sie erhalten eine neutrale Empfehlung für eine mögliche Photovoltaikanlage.
- Wählen Sie aus unserem Solarbrachenbuch mehrere Betriebe aus.
- Lassen Sie sich verschiedene Angebote erstellen.
- Wählen Sie das für Sie am besten geeignete Angebot aus.
Photovoltaik in Südniedersachsen
Die Potenziale zur Nutzung von Photovoltaik in Südniedersachsen sind noch lange nicht ausgeschöpft. Nur acht Prozent der geeigneten Dachflächen sind laut Solardachkataster Südniedersachsen bisher mit Photovoltaik-Anlagen belegt. In der Stadt Göttingen und im ehemaligen Landkreis Osterode sind es sogar nur fünf Prozent. Im ehemaligen Landkreis Göttingen liegt das bisher erschlossene Potenzial bei zehn Prozent (Stand 31.12.2020 | Quelle: TenneT Holding B.V., Bundesnetzagentur, Marktstammdatenregister).
Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen

Photovoltaik lohnt sich
Eigenverbrauch vor Einspeisung
Aktuelle Vergütungssätze
Kosten für eine Photovoltaikanlage
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage bis 10 Kilowatt lagen 2020 laut der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen zwischen 1.200 und 1.500 Euro netto pro installiertem Kilowatt Spitzenleistung (kWp). Größere Anlagen sind dabei pro kWp günstiger als kleinere, weil einige Installationsarbeiten unabhängig von der Größe sind. Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von den Bedingungen vor Ort ab. Am besten vergleichen Sie die Angebote mehrerer Solarbetriebe.
Zinsgünstiges Darlehen
Zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über das „Kreditprogramm 270″ ein zinsgünstiges Darlehen für bis zu 100 Prozent der Investitionssumme. Für Details zu dieser und weiteren Fördermöglichkeiten nutzen Sie unsere kostenlose und unabhängige Fördermittelberatung.
Eignet sich mein Dach für Photovoltaik?

Solar-Fachbetrieb finden

Planung einer Photovoltaik-Anlage

Die Planung Ihrer Photovoltaikanlage inklusive der Auswahl der Komponenten übernimmt in der Regel der Installationsbetrieb für Sie. Insbesondere für größere, in der Regel kommerziell genutzte Anlagen, kann die Planung auch ein Ingenieur-Büro übernehmen. Wir empfehlen Ihnen dennoch, sich vorher unabhängig beraten zu lassen. So können Sie einschätzen, wie gut die vorgeschlagene Anlage zu Ihrem aktuellen und zukünftigen Energieverbrauch passt.
Auswahl der Komponenten



Leistungsbegrenzung auf 70 Prozent
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schreibt vor, dass die Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen sich regeln lassen muss. Damit soll eine Überlastung unserer Stromnetze verhindert werden. Die notwendigen Steuersysteme sind jedoch für privat genutzte Solaranlagen in der Regel viel zu teuer. Deshalb dürfen Hausbesitzer:innen (für Anlagen unter 30 kWp) stattdessen die Maximalleistung der Einspeisung ins Netz auf 70 Prozent begrenzen. Ohne diese Begrenzung erhalten Sie keine Einspeisevergütung.
Die Begrenzung betrifft dabei ausschließlich die Leistungsspitzen, was zu Verlusten zwischen zwei und neun Prozent führt. Durch die bei der Auswahl der Komponenten erwähnten Smart Home-Systeme können Sie diese Verluste deutlich reduzieren.
Stromspeicher
Auch durch einen Stromspeicher für Ihre Photovoltaikanlage können Sie Verluste bei der Einspeisung vermeiden und Ihren Eigenverbrauch erhöhen. Tagsüber erzeugten Strom können Sie damit einfach am Abend oder am nächsten Morgen nutzen. Eine allgemeine Empfehlung für einen Stromspeicher können wir Ihnen aus ökonomischer Sicht aber (noch) nicht geben. Dies liegt an der erwartbaren Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Nicht aussagekräftig ist eine theoretische Lebensdauer, die anhand von unter Laborbedingungen ermittelten Ladezyklen berechnet wird, da die tatsächliche Lebensdauer von Batterien durch chemische Alterungsprozesse unabhängig von ihrer tatsächlichen Nutzung begrenzt ist (kalendarische Alterung). Auch hier sollten Sie sich vor Ihrer Entscheidung für ein Speichersystem unabhängig beraten lassen.
Installation und Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage

Meldepflichten
Gewerbeanmeldung beim Finanzamt
Viele Betreiber:innen von Photovoltaikanlagen melden für den Betrieb ihrer Anlage ein Gewerbe beim Finanzamt an. Ein Vorteil davon kann die Möglichkeit sein, sich die beim Kauf der Anlage anfallende Mehrwertsteuer erstatten zu lassen. Das ist aber nicht in jedem Fall notwendig oder sinnvoll. Ein Übersicht zu Ihren Möglichkeiten finden Sie in diesem Artikel.
Wir empfehlen Ihnen vor Anmeldung Ihrer Anlage eine:n Steuerberater:in zu konsultieren. Diese:r kennt die aktuelle Rechtslage und kann Ihnen helfen, eine für Sie sinnvolle Entscheidung zu treffen.
Technische Grundlagen von Photovoltaik-Anlagen

Die Photovoltaikanlage
Solarzellen
Wechselrichter
- Photovoltaik-Wechselrichter sind für Photovoltaikanlagen ohne Speicher geeignet.
- Batterie-Wechselrichter dienen der Erweiterung einer bestehenden Photovoltaikanlage um einen Batteriespeicher.
- Hybrid-Wechselrichter ermöglichen den sofortigen oder späteren Anschluss eines Batteriespeichers beim Neubau einer Photovoltaikanlage.
- Insel-Wechselrichter eignen sich für sogenannte “Inselanlagen”, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz sind und über eine Batterie verfügen.
Batteriespeicher
Aktuelle Speichersysteme für Photovoltaikanlagen nutzen Lithium-Batterien, um den auf Ihrem Dach produzierten Strom zu speichern. Sie sind in der Regel so ausgelegt, dass der Haushalt vom Abend bis zum nächsten Morgen mit Strom versorgt ist. Dabei regelt eine Steuerungseinheit den Stromfluss zwischen der Photovoltaikanlage, dem Speicher, dem Haushalt und dem öffentlichen Stromnetz. Übersteigt die Stromproduktion den aktuellen Verbrauch, wird der Speicher geladen. Ist der der Speicher voll, erfolgt die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.
Mit einem Batteriespeicher unterstützen Sie die Energiewende, indem Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und damit die Stromnetze entlasten. Außerdem ermöglichen manche Systeme eine echte Notstromversorgung. Aus ökonomischer Sicht rechnen sich Speichersysteme für private Photovoltaikanlagen in der Regel nicht. Eine individuelle Einschätzung, auch zur Einbindung eines Batteriespeichers, erhalten Sie in unserem Solar-Check.
Ausrichtung zur Sonne
Ist ihr Dach nach Süden, Osten oder Westen ausgerichtet, können Sie darauf eine Photovoltaikanlage installieren lassen und mit guten Erträgen rechnen. Eine Ausrichtung nach Süden bringt dabei den höchsten Ertrag. Südwest- und Südostdächer verringern den Energieertrag nur wenig. Aber auch auf West- und Ostdächern lassen sich gute Erträge erzielen. Zusätzlich verlagert sich dort ein Teil der Produktion in die Morgen- und Abendstunden, also in die Zeiträume, in denen Sie üblicherweise am meisten Strom benötigen. Dadurch kann sich Ihr Eigenverbrauch erhöhen und Ihre Photovoltaikanlage noch wirtschaftlicher werden.
Sind Photovoltaikanlagen energetisch sinnvoll?
Auch hierzulande erzeugen Photovoltaikanlagen deutlich mehr Energie als für Ihre Herstellung benötigt wird. Eine im Jahr 2021 in Deutschland installierte Anlage hat sich nach etwa 1 bis 1,3 Jahren energetisch amortisiert. Details können Sie in dieser Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus dem Juli 2021 nachlesen.