
Zusätzliche Förderung bei Altbausanierungen
Einsatz nachhaltiger Baustoffe wird neu in Programm aufgenommen
Altbausanierungen werden vom Landkreis Göttingen künftig noch stärker gefördert. Werden bei der Gebäudedämmung nachhaltige Baustoffe verwendet, können künftig bis zu 8.000 Euro Förderung beim Landkreis beantragt werden. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am 27.04.2021, beschlossen.
„Häufig wird bei der Förderung lediglich auf die technische Ausführung am Gebäude und die daraus resultierenden Einsparungen geschaut. Das reicht aus Sicht des Klimaschutzes nicht aus“, erklärt Erste Kreisrätin Christel Wemheuer.
„Um eine höhere CO2‐Einsparung durch Sanierungen im Landkreis Göttingen zu erreichen, müssen die verwendeten Baumaterialien über den gesamten Lebenszyklus betrachtet werden – von der Rohstoffauswahl, über den Transport bis zur Verarbeitung. An dieser Stelle setzt die neue Förderung an“, macht Wemheuer deutlich.
Sanierende, die Dämmmaßnahmen an Ihrem Gebäude durchführen lassen, erhalten nun für den Einbau von zertifizierten (Natureplus und IBR/Institut für Baubiologie Rosenheim GmbH) Bau-‐ und Dämmstoffen 20 Euro je Quadratmeter. Wird mit konventionellen Dämmstoffen gearbeitet, können Sanierende zehn Euro je Quadratmeter erhalten. Voraussetzung sind stets die energetischen und technischen Mindestanforderungen der Bundesförderprogramme. Die maximal zu erreichende Fördersumme erhöht sich dadurch für Ein-‐ bis Zweifamilienhäuser von 2.000 auf 4.000 Euro. Für Mehrfamilienhäuser beträgt die maximale Förderung 4.000 Euro zuzüglich 500 Euro je Wohnung ab der dritten Wohnung. Maximal werden 8.000 Euro pro Objekt gefördert. Die Richtlinie tritt mit der Beschlussfassung des Kreistages am heutigen 28.04.2021 in Kraft.
Die Energieagentur Region Göttingen betreut im Auftrag des Landkreises das Förderprogramm.
„Wir unterstützen damit zum einen energieeffizientes Bauen und noch einmal ganz besonders nachhaltiges Bauen. Die Gebäudeenergieberatungen zeigen, dass die Menschen sehr offen für diese Baustoffe sind“, so Doreen Fragel, Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen.
Seit 2011 können Eigenheimbesitzer bei der Sanierung ihres Altbaus neben den Bundesfördermitteln zusätzliche Fördergelder vom Landkreis erhalten. In diesem Zeitraum wurden ca. 800.000 Euro vergeben. Jährlich stehen 108.000 Euro zur Verfügung. Der Kreistag hat für 2021 beschlossen, zusätzlich 30.000 Euro für Sanierende zur Verfügung zu stellen.
Für Besitzer von Wohngebäuden generell haben sich die Förderbedingungen in diesem Jahr erneut verbessert. Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle werden beispielsweise mit 20% der förderfähigen Kosten gefördert. Der neue Beratungsbaustein „iSFP“ individueller Sanierungsfahrplan erhöht diese Bundesfördermittel um weitere 5%.
„Wird eine bestehende alte Öl-‐Heizung ausgetauscht sind mit verschiedenen Zusatzboni bis zu 50% an Fördermitteln zu bekommen“, so Aaron Fraeter, Ansprechpartner für Eigenheimbesitzer bei der Energieagentur.
„Wer einen individuellen Sanierungsfahrplan haben möchte muss sich beeilen, da die regionalen Energieberater stark ausgebucht sind“, ergänzt Annika Kreye, Ansprechpartnerin für regionale und überregionale Förderprogramme.
Anträge für das Programm Altbausanierung des LK Göttingen, technische Fragen sowie Anträge zu einer Gebäudeenergieberatung können bei Frau Kreye und Herrn Fraeter von der Energieagentur Region Göttingen e.V. gestellt werden.
Tel.: 0551 384 213 41 | fraeter@energieagentur-goettingen.de | kreye@energieagentur-goettingen.de